…ein bleibender Eindruck des diesjährigen Aufenthaltes in Aix!
UND: Ich hatte dieses Mal nicht nur die Gelegenheit wieder eine Ausstellung der Künstlerin Arina Essipowitsch zu sehen, ich habe sie sogar getroffen! Sie war während der Öffnungszeit ihrer Ausstellung anwesend und nahm sich viel Zeit, Fragen zu beantworten und umfangreichen Einblick in ihr Arbeiten zu geben (vielen, vielen Dank nochmal, Arina!!).
Ausgehend von den aktuell gezeigten Arbeiten besprachen wir unterschiedliche Facetten ihrer Bilder. Zu sehen waren inszenierte Fotografien vor schwarzem Hintergrund. Die Künstlerin lotet in ihnen unter anderem die Schnittstelle zwischen Malerei und Fotografie aus, indem sie sich von Themen altmeisterlicher Gemälde, zum Beispiel Rückenakte von Ingres, inspirieren lässt. Sie interpretiert sie frei und es entstehen abstrakt anmutende Kompositionen; gerade, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet. Hauptelement ihrer Bilder ist also meistens mindestens eine Person. Auffallend ist aber die Viel-Schichtigkeit der Kompositionselemente. Mit verschiedenen Dingen und Materialien wie Stühlen, Tischen, Leinwänden, Stoffen, Tapeten oder Klebeband kreiert sie Räume, verpasst es aber nicht, die malerisch wirkende Illusion durch sichtbare Arbeitsmittel zu brechen. So kann man zum Beispiel Blitzgerät und Bildschirmschoner als Hinweise auf fotografische Bildproduktion bzw. Inszenierung verstehen.
Wenn man einen Bogen zu Ihren Arbeiten schlagen möchte, die letztes Jahr im Pavillon Vendome und beim Atelier Cézanne ausgestellt waren, so kann man sich an den Begriff “loop” erinnern und auch in den diesjährigen Arbeiten eine Menge, vor allem formaler, Wiederholungen finden. Arina Essipowitsch integriert eigene Fotografien und Gemälde in ihre Inszenierungen. Die bewusst gestaltete Umgebung, in die sie ihre schon bestehenden Arbeiten einbettet, nimmt Farben und Formen aus den Bildern wieder auf. Selbst Personen, die sie inszeniert, posieren so, dass sie mit einer Form in ihrer Umgebung kommunizieren…
Auch beim mehrmaligen Durchblättern der Edition “CHAMBRES” entdeckt man noch nicht gesehene Details und freut sich über sensible, liebe- und kraftvolle Bilder, die neugierig machen auf mehr!!