Für mich war es endlich mal wieder soweit. Ich wollte meinen Arbeitsraum verlassen, um meinen Kopf frei zu kriegen, aber auch um ihn mit neuen Eindrücken zu füllen.

Meine kurze Reise führte mich nach Lissabon, einer Stadt, die ich nicht (in Worte) fassen kann. Dort gibt es fast an jeder Ecke etwas zu entdecken, das meine alltäglichen Sehgewohnheiten überraschte.
Im Zerfall befindliche Prachtbauten zaubern märchenhafte Atmosphäre. Zwischendrin findet man die üblichen noblen Boutiquen, aus kleinen Kneipen wehen einem Fadoklänge entgegen, aber besonders geprägt wird das Bild der Stadt durch Wäscheleinen. Sogar an Regentagen fand man sie mit Wäsche behangen.

So rückte also meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Wäsche zwangsläufig wieder besonders ins Bewusstsein. Allerdings richtete sich mein Interesse diesmal weniger auf die Kleidungsstücke, sondern mehr auf die Leinen, Kabel oder Linien im Allgemeinen, denn ein Netz aus verschiedenen Leitungen durchzieht die ganze Stadt. Je nach Licht werden sie durch ihre Schatten noch vermehrt, sodass der Blick beinahe nicht anders kann, als daran hängen zu bleiben…

Erfüllt und mit Sonne aufgetankt kam ich zurück.