Ende letzten Jahres ist eine Arbeit entstanden, die aus 36 Einzelbildern mit je einem Papierschnipsel besteht.
Inzwischen setze ich mich seit gut drei Jahren mit Collagen auseinander. Da ich dabei einfach einem Gefühl/Flow gefolgt bin, konnte ich lange selbst nicht einordnen, was ich da eigentlich tue und was das mit meiner bisherigen Kunst zu tun hat. Jetzt, wo ich meinen „Schnipsel-Prozess“ schon eine Weile beobachte, erschließen sich mir einige Zusammenhänge und damit verschwinden nun langsam auch meine Hemmungen, diese Bilder zu zeigen.
Die Papierschnipsel sind für mich oftmals wie Pinselstriche…
Weiterhin interessiert mich das Ausloten von „leerer“ Fläche im Bild. Im Gegensatz dazu gestalte ich phasenweise wieder Bilder, die komplett mit Linien ausgefüllt sind und eine rhythmische Fläche ergeben.
Aktuell entstehen daher hauptsächlich abstrakte Arbeiten aus Papier, die ich aber wie gewohnt ergänze mit Fotografien oder kleinen Zeichnungen, wenn mir Aspekte auffallen, die den gestalterischen Prozess in irgendeiner Weise ergänzen.
Angefangen hat das Collagieren vor längerer Zeit sehr gegenständlich. Meine Schwester wünschte sich einmal ein Glückwunschkartenmotiv für ihre Grundschüler*innen. Ich entwickelte ihr eins – und während des Gestaltungsprozesses gleich weitere Ideen für Postkarten. Während Corona hatte ich dann viel Zeit zur Umsetzung. In dieser Zeit hat sich eine wunderschöne Zusammenarbeit mit dem Präsenz-Verlag ergeben, der fleißig Postkarten von meinen Motiven druckt. Auch ein Leporello ist schon entstanden. Für diese Kooperation mache ich gerne weiterhin verspielt-gegenständliche Motive; für mich persönlich ist aber das, was sich aus diesem Tun heraus entwickelt hat, noch wertvoller. Nämlich mit den hauptsächlich abstrakten Collagen eine neue Facette meines künstlerischen Tuns zu entdecken!